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Jürg Müller:«Das Seefeld hat etwas an Farbe und Charme verloren und dafür ein kaufkräftiges Publikum gewonnen.»

Jürg Müller ist seit 14 Jahren im Seefeld als Gastronom und Hotelier tätig. Er führte das  Hotel Rössli im Niederdorf sowie das  Hotel Seehof. Vor zwei Jahren übernahm er das Restaurant  «Du Theatre», änderte das Konzept und fühlt sich dabei sehr wohl. Was er anders macht als seine Vorgänger und wie er die Entwicklung im Quartier erlebt, können Sie in unserem Kurzinterview lesen.
 
Herr Müller, wie kamen Sie dazu das «Du Theatre» zu übernehmen?
Ich führte jahrelang das Hotel Seehof und konnte die Entwicklung des «Du Theatre» mit verfolgen. Ich war sehr überrascht, dass es trotz guter Konzepte niemand geschafft hat das Restaurant zu etablieren. Anfänglich war ich mir auch nicht sicher ob wir es schaffen werden. Wir sind aber nun auf gutem Weg und sind mit der Entwicklung sehr zufrieden.
 
Woran unterscheidet sich das Lokal zu Ihren Vorgängern?
Wir haben es so eingerichtet wie es die Sprache des Gebäudes vorgibt. Während unsere Vorgänger auf Inszenierung setzten, fahren wir den Retro-Look mit modernen Elementen – alles eher schlicht und einfach. So ist auch unsere Küche.
 
Nämlich?
Wir sind weder Italienisch noch Französisch, sondern Asiatisch – Japanisch und Thailändisch. Unser Koch ist Japaner und daher setzen wir auf Fischspezialitäten und Sashimi, aber auch Fleischgerichte Robespierre und Tartare sind bei den Gästen sehr beliebt. Auf unserer Karte finden Sie eher einfache und leichte Gerichte.

Restaurant du Theatre
 
Sie bewegen sich seit vielen Jahren im Kreis 8. Wie hat sich das Quartier entwickelt?
Es wurde viel renoviert und neue Häuser wurden gebaut, dadurch wirkt das Quartier chic und herausgeputzt. Folgedessen enstand eine neue Befölkerungsstruktur - was ich nicht immer nur als positiv empfinde. Ich denke das Seefeld hat etwas an Farbe und Charme verloren und dafür ein kaufkräftiges Publikum gewonnen. Erfolgreiche Konzepte, wie zum Beispiel das "Razzia", ziehen Menschen auch aus anderen Quartieren an und beleben das Seefeld.
 
Es ist klar, ein derartiger Wandel kann nicht nur Positives bringen. Aber ich bin überzeugt, dass das Seefeld eine gute Entwicklung durchmacht und auch in Zukunft eines der attraktivsten Quartiere der Stadt bleiben wird.
 
Persönliche Tipps?
Ich zähle einige Kreis 8 Gastronomen zu meinen Freunden und geniesse so das breite Gastroangebot. Zum Einkaufen bin ich früher gerne ins Kahoona gegangen - leider gibt es den Laden nicht mehr - und beim Besuch in der Stereo Boutique lässt sich oft etwas Passendes finden.
 
Im Seefeld geniesse ich...
Die täglichen Spatziergänge. Nach der Arbeit laufe ich bis ins Tiefenbrunnen und versuche jedes Mal einen anderen Weg zu gehen. Dabei mache ich oft schöne und überraschende Entdeckungen.


Text: Zoran Bozanic, Februar 2015
Portrait: Bon Parinya Wongwannawat


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